Montag, 21. Januar 2008

25 - und die größte Kanone der Welt



Hallo

Dieses Wochenende war es nun soweit – ich bin wieder ein Jahr älter geworden.

Wir (Sandra, Chris, Dustin und ich) haben von Samstag auf Sonntag reingefeiert.
Nun werdet ihr euch fragen – wo waren die Chinesen?

Für sie ist der Geburtstag ein ganz normaler Tag. Selbst in der Firma hat es noch keiner für nötig gehalten zu gratulieren. Nicht einmal mein Chef. Wahrscheinlich ist das aber einfach die Mentalität.
Da ich auch keinen zwingen wollte, unserer lustigen Runde beizuwohnen – und sie dann später ihr Gesicht verlieren indem sie etwas komisches im Suff machen oder sich dann um Kopf und Kragen reden – haben wir nur zu viert gefeiert.

Abends gingen wir zuerst in ein Club der Babyface hieß – eigentlich wollten wir woanders hingehen – aber der Taxifahrer hat es nicht gefunden – und er setze und dort ab.



Da die dort jedoch kein Sekt hatten, sondern nur Champagner (zu einem Preis, für den man hier 2 Großeinkäufe machen kann) - haben wir mit Bier angestoßen. )-:

Ein Entertainer (ein Typ aus Afrika) – welcher nach seinen Angaben auch noch für das Fernsehen arbeite – hatte dann noch einen riesigen Obstteller kostenlos zur Verfügung gestellt.




Am Abend zogen wir dann noch in andere Clubs – sodass wir erst frühs um 6 wieder zu Hause waren (nachdem alle bereits um 5 geschlossen hatten).


Chris, ich, Sandra


Aufm Weg in einen anderen Club


Freundliche Polizsiten noch dazu


Teil unseres morgentlichen Abendessens nach einer langen Nacht


Als Geschenk bekamen wir von ein paar Mädels beim Spießchen-Mann dieses Ding zu Essen. Keine Ahnung was das ist. Es schmeckt aber ziemlich gut und süß


Als Geschenk bekam ich einen Gutschein für die Hotsprings – inklusiver aller Massagen und Fischbecken … (für die Mitlesenden Beschenker – ist das so ;-?)

Den restlichen Tag verbrachte ich dann im Bett und habe erstmal so richtig ausgeschlafen.
Am späteren Nachmittag setzte ich mich dann bei 25° auf den Balkon und habe die restlichen Sonnenstrahlen genossen. Zwischendurch dann telefoniert und emails gecheckt.

Danke an alle die an mich gedacht haben ;-) (naja – studivz weist ja zwangsläufig drauf hin)

Gegen 18 Uhr gingen wir dann in ein Café und haben uns Kuchen und Kaffee reingeschoben. Danach ging es weiter in das United Xiamen Hotel – wo wir von einem Buffet soviel essen konnten wie wir wollten.


Bei Kaffee und Kuchen





Das Buffet am Abend


Beim Essen …


Das United Xiamen Hotel – dort wo wir unser Abendessen hatten.


Ich am Abend mit einer Geburtstagskerze


Müde und vollgestopft endete dann der 20.Januar 2008.
Ich hoffe mein lieber Jan hat genauso gefeiert … irgendwie beim Iraner essen und dann in einem Jachtclub in Dubai – aber das könnt ihr ja auf www.jan-in-dubai.de.vu nachlesen.

Was zuvor geschah ….

Samstag morgen mussten wir für den Vormittag in die Firma. Es waren Proben für das Frühlingsfest angesagt. Da Dustin und ich (+ eine Gruppe von 7 anderen Chinesen) für die Firma etwas vorführen wollen – waren wir also auch mit dabei.
Am Freitag wurde uns extra gesagt „be on time!“ – also waren wir pünktlich (5 Minuten nach der Zeit da) – allerdings fehlte zu dem Zeitpunkt noch der größte Teil der chinesischen Belegschaft. Das erstmal zur Pünktlichkeit.

Ein Foto aus den Proben ;-) links Chef-Choreograph D.K.



ich bei einem kleinen Schauspiel (hab ne Gastrolle bekommen ;-)

Die Jury bewertet unsere Choreographie.

Mit unserer Gruppe – mit der wir den Tanz einstudieren (ein Mix aus Macarena, Las Ketchup und Burger-Dance) lies die Chinesen nicht in ihren Sesseln sitzen. Die Menge tobte ;-) – also nach chinesischem Verhalten …. Selbstverständlich.
Allerdings ist es lustig zu beobachten wie sie sich selbst zum Ei machen – Schauspielerisch haben die es wirklich drauf! Singen können sie sowieso. Es scheint also lustig zu werden.

Am Nachmittag fuhren wir dann zur Uni – liefen über den herrlichen Campus weiter zur größten Festlandkanone der Welt.

Auf dem Weg liefen wir dann am Strand entlang. Zwar ist kein Strandwetter mehr – aber Meer ist eben mehr als kein Meer ;-)


„Hallo“


Beach … aber kein Strandwetter


Zu Hause haben wir Kakelaken, auf den Straen gibt es Ratten – und am Strand Mäuse ;-)


Kriegsschiff patrouliert auf Taiwanesischem Gewässer


Achtung – auch hier gibt es Monsterwellen!


Imposante Wasserwand


Da hab ich ja nicht schlecht geschaut – auch hier gibt es einen versteinertern Wald. Hier liegen die Überreste einfach nur rum.

Ja – wir waren also auf dem Weg zur Kanone.
Dreimal dürft ihr raten wo diese hergestellt wurde. Richtig. In Deutschland.

1887 wurde sie von KRUPP produziert.
Spezifische Daten:
Gewicht: 90 Tonnen
Max. Schussweite: 20 km (bei einer Auslenkung von 30°)
Max. Geschossgewicht: 350 kg

Dabei kann sie eine Stahlplatte von knapp 80 cm durchschlagen.
Und warum nun überhaupt die Kanone?
Wieder einmal kommt auch wieder der Konflikt China/Taiwan und China/Japan ans Tageslicht.

1842 wurde Xiamen zu einen der wichtigsten Chinesischen Häfen und zählte damit zu einem der größten Handelszentren der damaligen Zeit.

Als die Britten ein paar Jahr später Xiamen vereinnahmen wollten – wurden sie jedoch von der chinesichen Armee niedergeschlagen (mit Schwertern und Steinen).

Um diesem vorzubeugen, beauftragte man die deutsche Kanonen Fabrik KRUPP zwei 280mm Kaliber Kanonen, 2 Artillerie Geschütze (120mm) und 12 kleine Kanonen (90mm) zu bauen, und nach China zu schiffen. Zudem wurde eine Garnision von 140 Soldaten zur Verfügung gestellt. Ob diese auch aus Deutschland waren – hatte uns keiner erklären können.

Als man die Kanone testete, bebten Teile der Insel. Laut Aussagen der Bevölkerung, stürzten sogar einige Häuser durch die Erschütterung zusammen. Die Einwohner gerieten damals in Panik.

Am 3. SEPT 1937 fand die Kanone ihren ersten Einsatz – als Japanische Streitkräfte Xiamen vereinnahmen wollten. Dank der „Hulishan Fortress“ konnte Xiamen verteidigt werden.

Später wurde die Kanone als Waffe gegen die Taiwanesen als Bedrohung eingesetzt. Allerdings fand sie nie wieder Anwendung.
Zwar reicht die Geschossweite nicht direkt bis nach Taiwan (Taiwan liegt ca. 200km von Xiamen entfernt) – aber für ankommende Schiffe kann sie schon zur Bedrohung werden.


Dieses Foto hatte uns inspiriert dort hin zu gehen.


da gehts lang!


schaun ob alles in Ordnung ist


da ist sie - sie funktioniert auch noch!



Ansicht von außen



vor ca. 120 Jahren ...



hier sieht man den dazugehörigen Flugkörper (Gewicht bis zu 400 kg)



Kanonenfabrik in Deutschland



das Boot da !



nur nicht runterfallen!



Xiamen vor ca. 100 Jahren. Ein Teil war dem Meer geöffnet.
Heute ist das alles zugeschüttet - es gibt im Inneren der Insel nur noch einen See, der daran erinnert, dass das Merr einmal bis ins Inselinneres gelangt ist

In einem angrenzenden Museum trafen wir einen älteren Chinesen. Er fragte uns ob wir Deutsche sind, und meinte wir könnten stolz auf die deutsche Technik sein. (er konnte ziemlich gut Englisch)
Er will sich unbedingt bei einem Bier noch mal mit uns unterhalten – sicherlich aber nur, weil er für seine Firma, für die er tätig ist, neue Kunden sucht ;-) nachdem wir sagten dass wir für Huadian arbeiten. Viele Leute kennen hier Huadian – was mich ein wenig wundert – da die Firma erst ziemlich neu ist – und ABB im Grunde der Konkurent No.1 ist.
Wir tragen also zum Guten Image der Firma bei ;-)

Apropo deutsche Produkte. Neulich als Dustin und ich wieder ein Tour durch die Werkhalle machten, trafen wir einen Chinesen (auf deutsch heißt er Hans) – im Chinesischen hab ich seinen Namen leider wieder vergessen.
Er war so beeindruckt, dass wir uns im workshop rumtreiben, dass er uns gleich alle Produkte aus Deutschland zeigte, die er besorgt für sein Projekt besorgt hat.
Niemand hatte uns vorher erzählt, dass es einen Chinesen in der Firma hat, der so gut deutsch sprechen kann! Er war auch richtig froh, dass er seine Deutsch-Kenntnisse wieder einmal anwenden konnte. Ich denke zum Frühlingsfest wird er mächtig mit uns anstoßen.

Diesen Freitag veranstaltet die Firma eine der bedeutendsten Feste für Chinesen. Dort gibt es Showprogramme, ganz lecker Essen – und vor allem (was für die sonst so zurückhaltenden Chinesen ganz wichtig ist) – KOSTENLOS Alkohol.
Die meisten männliches Artgenossen – lassen sich an dem Abend so was von zulaufen, dass sie nur noch auf allen vieren nach Hause können. Überall hört man dann ein „ganbei“ durch den Raum hallen – wenn sie wieder einmal ihre Standhaftigkeit im Alkoholkonsum unter Beweis stellen müssen.
Die Ganze Veranstaltung wird auf Video festgehalten. Letztens sah ich das Video von 2007 – und dort waren meine sonst so ruhigen Arbeitskollegen wie Tiere
Ich habe das schon im Oktober miterleben dürfen, als sie hier ein lokales Fest feierten. Leider ging es mir danach auch nicht so gut ……

Letzte Woche waren wir wieder von Dustin seinem Department (Marketing) zum Essen eingeladen. All das gab es. Ich fand es ziemlich lecker. Aber satt wird man davon nicht immer.



Hier nochn Bild vom Eingangsbereich der Firma.


Oben hängt so ein typisches Banner. An diesem Tag wurden neue Kunden aus dem Kongo erwartet. Die Chinesen dachten, das der Kongo irgendwo in Amerika ist.
Als wir sagten, dass es Afrikaner sind die kommen – waren sie ganz überrascht ….
Soviel zum Weltbild …

Wenn man Abends kurz vor 22 Uhr noch einkaufen geht – siehts so aus – ziemlich voll!


Hier mal ein paar Bilder von unserer Wohngegend

Gelegen an einem herrlichen Park.


vor unserer Wohnungstür ....


gesichertes Gelände. Es kommt als keiner rein oder raus, der hier nicht reingehört.


im Innenhof

Andre-in-China / Vietnam

... ja die Reise geht weiter ;-)

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